Ergänztes Angebot in der Corona-Zeit
In der Zeit des Lockdowns mussten wir Alternativen zu den Präsenzgottesdiensten finden. Wir freuen uns, wenn Sie auch jetzt noch unsere Gottesdienste auf YouTube besuchen.
Als weitere Alternative finden Sie hier auch noch die Hausgottesdienste zum Nachlesen, Herunterladen und Ausdrucken:
- Hausgottesdienst vom 02.05.2021
- Hausgottesdienst vom 25.04.2021
- Andachten zu Ostern 2021 - Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag
(alternativ: alle drei Andachten komplett) - Hausgottesdienst am Palmsonntag - 28.03.2021
- Hausgottesdienst vom 14.03.2021
- Hausgottesdienst vom 07.03.2021
- Hausgottesdienst vom 28.02.2021
- Hausgottesdienst vom 21.02.2021
- Hausgottesdienst vom 07.02.2021
- Hausgottesdienst vom 31.01.2021
- Hausgottesdienst vom 24.01.2021
Aktuelles zu Corona-Maßnahmen (Jahresanfang 2022)
Hinweise zur Feier der Gottesdienste und Andachten
Gottesdienste können aktuell nur mit Platzbegrenzung stattfinden. Es ist ein Abstand von 1,50 m einzuhalten; Menschen eines Hausstandes können zusammen sitzen. Aufgrund der neuen Corona- Verordnungen des Landes Rheinland- Pfalz und der Empfehlungen der Landeskirche hat der Kirchenvorstand beschlossen, dass nur Geimpfte oder Genesene am Gottesdienst teilnehmen dürfen (2G- Regelung). Jugendliche, die älter als 12 Jahre und 3 Monate alt sind, die Konfirmand*innen also, müssen einen negativen Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf, vorweisen; dieser muss bei einer offiziellen Teststelle, z.B. auch im Gesundheitszentrum Alsheim, erfolgen. Der Impf-, Genesenen- bzw. Negativstatus ist bei Eintritt in die Kirche nachzuweisen; die Landes(kirchlichen)- Vorgaben machen die Vorlage eines Lichtbildausweises erforderlich. Sollte der Status nicht nachgewiesen werden können, kann leider kein Einlass gewährt werden.
Es gilt die allgemeine Maskenpflicht; auch am Platz und beim Singen muss die Maske aufbehalten werden.
Wir bedauern die aktuell notwendigen verschärften Regelungen; wir verstehen sie als Ausdruck des Gebots der Nächstenliebe, sie sollen Ihnen den größtmöglichen Schutz bieten.
AN ge DACHT
Freue dich, Christkind kommt bald
"Leise rieselt der Schnee“ ist ein bekanntes Adventslied. Es passt gut in die Stimmung der Adventstage. Die Dekoration in den Schaufenstern ist wie mit einer dünnen Schicht Pulverschnee überzogen. So müsste die Welt eigentlich immer aussehen: so romantisch, so liebevoll, so schön. Leider ist es nicht so. Auch im Advent geht der Alltag weiter. Menschen verlassen ihre Heimat und suchen eine sichere Zuflucht.
Corona bestimmt noch immer unseren Alltag und gibt vor, wie viel Normalität und Zusammenkommen wieder möglich ist und was noch nicht. Menschen im Ahrtal sind von den Fluten im Sommer noch auf lange Zeit schwer getroffen. Der Tod reißt Familien auseinander, andere hören von einer schlimmen Diagnose und bei wieder anderen zerspringt die große Liebe in tausend Stücke.
Das alles tut in diesen Tagen, die so sehr auf Harmonie aus sind, besonders weh. Von wegen „still schweigt Kummer und Harm“. Was tröstet? Der leise rieselnde Schnee wohl eher nicht. Auch eine besinnliche Adventsstimmung oder ein „wird schon wieder“ nicht. Vielleicht gelingt Trösten nur da, wo wir miteinander Leid aushalten. Viele Worte braucht es dazu nicht. Einer legt dem anderen die Hand auf den Arm. Das sagt: Ich bleibe, gemeinsam halten wir das aus. Das lindert die Schmerzen nur wenig, aber es hilft. „Christkind kommt bald“.
So tröstet uns Gott. Er hat uns seinen Sohn geschenkt. Gott bleibt nicht oben im Himmel. Er kommt in die Welt und stellt sich an unsere Seite. Er weiß, wie das ist, ein Mensch zu sein. Er weiß, was es bedeutet, zu leiden und Schmerzen zu haben.
Gott kommt in die Welt und zeigt mir: Du bist wichtig für mich. Ich will bei dir sein. Gott interessiert es, wie es mir geht und was ich auf dem Herzen habe. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass sich sonst kein Mensch für mich interessiert: Gott tut es, deshalb kommt er zu jedem von uns. Das ist ein Grund, warum die Adventszeit voller Lieder ist, die von der Vorfreude auf das Weihnachtsfest singen.
Ich wünsche uns, dass wir trotz allem, was unsicher und unwägbar ist und bleibt, was uns schwer auf dem Herzen liegt, einstimmen können in den Jubelruf: „Freue dich, Christkind kommt bald“.
Frohe und gesegnete Advents- und Weihnachtstage wünscht
Ihr Pfarrer Markus Müsebeck
AN ge DACHT
Wenn Jesus Urlaub machen würde … Ferien in Zeiten des Stillstands
mit Markus 6,30-34
Urlaub zu Hause. Menschen machen das Jahr für Jahr. Weil sie aus gesundheitlichen Gründen nicht verreisen können, weil ihnen das Geld fehlt, weil sie aus ökologischen Gründen darauf verzichten. Urlaub zu Hause. Wie im vergangenen Jahr kann das auch heuer geschehen: weil Reisen zu gefährlich ist, weil viele beliebte Reiseziele noch gesperrt sind oder auch – wieder – weil das Geld fehlt. Was tun? Ich möchte drei Stimmen zu Wort kommen lassen.
Die erste Stimme ist eine Comic-Figur aus einer Märchenwelt. Ich befürchte aber, es ist die bekannteste Stimme. „Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit, wirfst du den Alltag und die Sorgen fort, und wenn du stets gemütlich bist und etwas appetitlich ist, dann nimm es dir, egal von welchem Ort“, singt der Bär Balu in dem bekannten Walt-Disney-Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“. Und wer den Text liest, hat auch schnell die Melodie im Ohr und swingt mit. Stimmt´s? Der Bär ist uns sofort sympathisch, und wir beneiden ihn um seine Lebenskunst: Alltag und Sorgen über Bord zu werfen, einfach mal abzuschalten und alle Viere von sich zu strecken.
Lassen wir einen seriöseren Zeugen zu Wort kommen: den Zistersienser-Abt Bernhard von Clairvaux in einem Brief an Papst Eugen III. aus dem Jahre 1150: „Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst. Du fragst, an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz hart wird. Frage nicht weiter, was damit gemeint ist; wenn du jetzt nicht erschrickst, ist dein Herz schon so weit. (…) Ja, wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht: tu das immer, ich sage nicht: tu das oft, aber ich sage: tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.“
Nun, und wem das Plädoyer des heiligen Bernhard für richtig verstandenen Urlaub und Ruhe nicht ausreicht, der lese in der Heiligen Schrift nach. Für uns als Christen die maßgeblichste Stimme. Im Evangelium von Markus hatte Jesus seine Jünger auf eine Missionsreise geschickt, von der sie jetzt wiederkommen. Und Jesus empfiehlt ihnen Urlaub zu machen.
Und die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Und er sprach zu ihnen: Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig. Denn es waren viele, die kamen und gingen, und sie hatten nicht Zeit genug zum Essen. Und sie fuhren in einem Boot an eine einsame Stätte für sich allein.
Jesus empfiehlt seinen Jüngern nicht nur, mal auszuspannen, sondern er liefert das Rezept für einen gelungenen Urlaub gleich mit: Die „Urlaubstheologie“ Jesu rät zu einem Urlaub mit wenigen Menschen und an einem einsamen Ort. Weg von den großen Urlaubsorten, nicht dorthin gehen, wo alle sind und wo man meint, gewesen sein zu müssen. Der zweite Ratschlag: Urlaub um auszuruhen. Nicht drei Länder in vier Tagen sehen, nicht die neue Trend-Sportart ausprobieren, sondern Ruhe und Gemütlichkeit. Gemütlichkeit verstanden als Zeit, um Körper und Geist zu erholen.
Zeit für Gemeinschaft. Untereinander und mit Gott. Zeit, die wir in diesem Jahr auch nicht immer hatten. Konkreter: Wir hatten zeitweise nicht die Möglichkeit für gemeinsamen Gottesdienst. Viele Menschen haben ihn vermisst und sind damit den Menschen nicht unähnlich, von denen das Markusevangelium weiter erzählt:
Und man sah sie wegfahren, und viele hörten es und liefen aus allen Städten zu Fuß dorthin zusammen und kamen ihnen zuvor. Und Jesus stieg aus und sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er fing eine lange Predigt an.
Jetzt im Sommer bieten sich viele Gelegenheiten für kleine Auszeiten und längere Urlaube an nicht überlaufenen Orten. Gelegenheiten, die ich uns wünsche, um zur Ruhe zu kommen. Aufzutanken nach den Monaten des Stillstands, der Verunsicherung, der Verunmöglichung von gewohntem Leben – und noch sind wir wirklich nicht „über den Berg“. Aber wir haben Grund zur Hoffnung, Grund zuversichtlich zu sein.
Davon sollten wir viel mitnehmen in diese Wochen des Sommers und sie austeilen an die Menschen in unserem Umfeld und an die, denen wir begegnen werden. Ausruhen. Kraft tanken. Atem holen.
Eine gesegnete Sommerzeit wünscht Ihnen Ihr
Pfarrer Markus Müsebeck
Ergebnisse KV-Wahl Alsheim 2021
Gottesdienst für zuhause
Den regionalen Himmelfahrtsgottesdienst der Gemeinden Alsheim, Mettenheim, Rheindürkheim, Hamm, Ibersheim, Gimbsheim und Eich finden Sie bei YouTube.
Der aktuellste Hausgottesdienst zum Herunterladen ist vom 02.05.2021.
Alle Oster-Andachten finden Sie weiterhin, u.a. komplett in einem Dokument.
Zu unseren Ostergottesdiensten auf YouTube geht es hier entlang.
Die vorherigen Hausgottesdienste finden Sie im der Rubrik "Aktuelles".
Betrachtung zur Osterkerze
Zum Osterfest gehört das feierliche Entzünden und das Einziehen in die Kirche mit der neuen Osterkerze, die von diesem Zeitpunkt an in unseren Kirchen in Alsheim und Mettenheim in den Gottesdiensten brennen wird und die Gegenwart Christi in unserer Mitte symbolisiert.
In ungewissen Zeiten, in denen Gottesdienste in den Kirchen nicht planbar sind, mag ein Erinnern an ihre Symbolik die Osterkerze neu und anders in unsere Aufmerksamkeit rücken.
Schauen wir sie uns einen Moment an:
Im Zentrum das Kreuz, umgeben von 5 Wachsnägeln, die erinnern an die Wundmale Jesu. In der Liturgie der Osternacht heißt es zum Einsetzen der Nägel: „Durch seine Wunden,/ die leuchten in Ewigkeit,/ behüte uns/ und bewahre uns/ Christus, der Herr.“ Wir werden erinnert an die Versöhnung, die im Kreuzestod Christi für uns geschehen, uns geschenkt ist.
Christus ist Anfang und Ende, dafür stehen das Alpha und das Omega, der erste und letzte Buchstabe im griechischen Alphabet. Dazu die Jahreszahl des diesjährigen Osterfestes, die deutlich macht, dass die Heilsbotschaft von Kreuz und Auferstehung bis in unsere Gegenwart sich fortsetzt und fortgesetzt gilt.
Die Wellen erinnern an die Taufe, das Ursakrament unseres christlichen Glaubens und Lebensweges. „Du bist getauft. Du gehörst zu Christus.“ Daran werden wir immer neu erinnert. Und Täuflinge bekommen das zugesprochen. Darum gehören Wasser und Licht zur Taufhandlung; darum entzünden wir Taufkerzen an der Osterkerze, weil wir uns zu Christus gehörig verstehen.
Und von diesem ganzen Geschehen geht ein Leuchten aus, Strahlen die aus der Mitte hervorbrechen, die jeden Winkel unseres Lebens erreichen und erhellen wollen. ER LEBT – und du sollst auch leben. Das ist im Kern die Botschaft von Ostern. Möge sie uns gerade heuer neu und besonders geschenkt werden!
Mit herzlichen Segenswünschen für die österliche Zeit
Ihr Pfarrer Markus Müsebeck
Gedanken am Anfang des neuen Jahres
Ein anderer Jahresbeginn. Ohne große Feste, nur vereinzelt kleines Feuerwerk. Nun steht es im Kalender: 2021 – ein neues Jahr, 365 Tage. Was wird es bringen? Was wird da kommen? Manche haben Vorsätze gefasst und hoffen, dass sie sie nicht gleich in den ersten Januar-Tagen wieder über Bord werfen. Andere sagen: „Es wird werden. Ich mache keine Vorsätze. Ich lebe und hoffe, dass es gut gehen mag.“ Und wieder andere, gar nicht wenige, werden sagen: „Ich fasse gar keine Vorsätze für dieses Jahr, wer weiß, was es bringen mag; das letzte hat ziemlich schlecht aufgehört, das neue wird auch erst einmal schwierig sein, auch wenn da manche Hoffnungen auf diesem Jahr liegen: ein Impfstoff, der nicht nur gefunden, sondern jetzt wirklich baldmöglich in der Breite der Bevölkerung verteilt, verimpft, werden kann und damit hoffentlich diese Pandemie bekämpft und irgendwann auch überstanden sein mag.“
Neues liegt also vor uns. Manche sind noch ängstlich, manche sind mit großer Hoffnung in dieses Jahr hinein gegangen. Uns alle möge verbinden, dass es ein Jahr wird, in dem wir neu darauf vertrauen, dass Zusammenhalt, aufeinander Achten, gut miteinander Umgehen wirklich Grundpfeiler menschlichen Zusammenlebens sind und dass sich das in diesem Jahr bewahrheitet und erfüllt, auch und gerade im Umgang mit Corona; dass nicht die Corona- Leugner und Impfgegner die Oberhand behalten, sondern die Besonnenen, die mutig voran gehen.
Zusammenhalten, aufeinander Achten war und bleibt wichtig.
Die Bibel hat ein Wort dafür: barmherzig sein. An vielen Stellen der Bibel wird Gott so beschrieben. Das ist auch der Auftrag, den wir Menschen haben. In der Jahreslosung für dieses Jahr 2021 klingt er so:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Wenn man es genau anschaut, sind das zwei Ebenen: es ist eine Aussage über Gott und es ist eine Aufforderung an uns.
Die Aussage: Gott ist barmherzig. Er schaut dich an mit liebevollem Blick. Er nimmt sich deiner an. Manchmal spürst du das deutlich, manchmal weniger; manchmal fragst du womöglich auch: Warum geschieht mir dieses? Warum lässt du, Gott, jenes zu?
Dass Gott barmherzig ist, dass er ein Herz hat für dich, für all das, was arm und klein in dir selbst ist, dass du auch so sein darfst und dich nicht groß machen musst, sondern dass Gott dich annimmt, wie du bist – das ist Barmherzigkeit; dass du vor Gott nichts leisten musst, dass er dich liebt, weil du bist. Das ist jedem von uns zugesagt – ob wir das glauben können oder ob uns das manchmal schwerer fällt.
Daraus erwächst dann der Auftrag: Seid barmherzig!
Schau auf deine Nächsten. Geh nicht achtlos an ihren Sorgen vorbei. Kümmere dich um die Menschen, die dir anvertraut sind.
Was könnte das alles sein? Ruf vielleicht jemanden an, von dem du weißt, dass er sehr einsam ist, sprich und sag: „Ich denke an dich. Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr.“
Schau, wer deine Hilfe brauchen kann in der Nachbarschaft – wenn du damit nicht schon längst angefangen hast.
Such nach einem Streit mit jemandem nicht danach, wann derjenige auf dich zukommen müsste, sondern mach du den ersten Schritt, sei du barmherzig, hab Erbarmen mit dem Gegenüber, das dir, wie du empfindest, Unrecht getan hat.
Geht achtsam miteinander um. Nehmt euch Zeit füreinander. Hört einander zu. Redet nicht gedankenlos übereinander oder wild durcheinander, sondern achtet auf das, was jeder Einzelne zu sagen hat; jeder Mensch hat eine Stimme, die gehört werden soll.
Alles das und noch viel mehr drückt sich in dieser Jahreslosung aus.
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Ein schönes Wort für dieses Jahr. Es erinnert mich an ein anderes, sehr bekanntes Wort aus der Bibel: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.
Da gilt auch: Weil Gott dich liebt, sollst du anderen mit Liebe begegnen und Werke der Liebe und der Barmherzigkeit tun. Man spricht meist vom so genannten Doppelgebot der Liebe. Aber eigentlich ist ein Dreifachgebot: du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben. Und deinen Nächsten. Wie dich selbst.
Hand auf´s Herz: Wem gelingt das schon? Sich selbst zu lieben, wie man eben ist? Bedingungslos. Das wäre eine erste Übung für dieses Jahr: Liebe dich selbst! Sei barmherzig mit dir selbst! Geh nicht unbarmherzig mit dir selbst um! Achte darauf, was dir gut tut! Nimm dir Zeit für Freunde, für Momente, in denen du Freude bei bestimmten Aktivitäten erlebst. Nimm dir auch Zeit für Gott: lies in der Bibel, sprich ein Gebet, bleib mit Gott in Kontakt.
Sei barmherzig mit dir selbst – und dann auch mit anderen, weil Gott barmherzig ist, auch mit dir. Weil er dich anschaut mit seinen Augen der Liebe.
Versuchen wir doch in diesem neuen Jahr, auch für uns selbst mehr gelten zu lassen: Ich bin geliebt bei Gott. Das will ich weitergeben an alle, die mir begegnen. Ich will versuchen, mich wenig aufzuregen über andere, sondern in ihnen auch ein Geschöpf Gottes zu sehen, wie ich eines bin.
Sei barmherzig mit allen, die dir begegnen. Das ist fraglos eine große Aufgabe. Aber wer hätte je gesagt, dass es im Leben immer nur kleine und leichte Aufgaben zu lösen gälte. Also: Packen wir´s an, dieses neue Jahr. Seien wir barmherzig – mit uns selbst und mit denen, die uns begegnen werden. So möge es ein gutes, ein besseres, in allem ein gesegnetes Jahr 2021 werden.
Herzlich grüßt Sie
Ihr Pfarrer Markus Müsebeck
Weihnachten 2020: AN ge DACHT
Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine erwartungsvolle Zeit. Kaum eine andere Festzeit im Jahr bringt so viele Hoffnungen und Wünsche mit sich. Voller Sehnsucht warten die Kinder auf das Weihnachtsfest mit einem bunt geschmückten Baum, Geschenken, freien Tagen. Die Erwachsenen wünschen sich eine erholsame Unterbrechung des Alltagsstresses, etwas Entspannung, Zeit für die Familie.
In diesem Jahr liegt eine besondere Schwere und Ungewissheit über diesem Fest. Die seit März veränderten Lebensumstände durch ein neuartiges Virus, Corona, beschäftigen uns, schränken uns ein und führen uns vor Augen, dass wir Leben und Alltag nicht planen können. In bisher ungekannter Weise treffen uns Kontaktbeschränkungen, verändert sich unser Lebensgefühl und die damit verbundene geschätzte und für selbstverständlich gehaltene Freiheit und Freizügigkeit.
Weihnachten 2020 – wie wird das werden? Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, dass es nicht wird wie „alle Jahre wieder“, mit großen Feiernin Familien- und Freundeskreisen, mit Krippenspielen in voll besetzten Kirchen und was uns sonst an Traditionen zu diesem Fest wichtig ist.
Weihnachten 2020 – es wird anderswerden. Liegt darin vielleicht aber auch eine Chance, dieses Fest und seine alte, ureigene Botschaft in diesem Jahr ganz neu, anders, bewusster zu erleben? Neu zu erleben?
„Stärkt die müden Hände und macht fest die wankenden Knie!“, ermutigt der Prophet Jesaja das Volk Gottes, als es sich im Exil befindet und meint, nur noch im Finstern zu wandeln. „Sagt den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott!“
Auch wir spüren in diesem Jahr manche Verzagtheit des Herzens. Ungewissheit durch Corona, Traurigkeit, Trauer über den Verlust eines lieben Menschen und die Frage, wie nun alles werden kann. Und vieles andere mehr, das belasten und bedrängen und verzagen lassen kann… In solchen Gefühlen gefangen zu sein, kannsich ähnlich anfühlen wie im Exil, kann Zuversicht nehmen, entmutigen, resignieren lassen.
Mitten in solcher Sehnsucht nach Geborgenheit wird uns Hoffnung geschenkt: „Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott!“
Da liegt er in der Krippe, ganz klein, friedlich, aber auch schutzbedürftig. Gott nimmt die Gestalt eines Babys an, um uns nahe zusein, um uns in den finsteren Zeiten ein großes Licht zu sein. Ein Licht, das nicht blendet, sondern wärmt und umgibt. Ein Licht, das nie aufhört zu leuchten, das in unsere Herzen kommt und uns den Weg weist – durch alle Unsicherheit, Verzagtheit und manche Traurigkeit.
Diese Hoffnung, die in dem Kind von Bethlehem uns zugesagt wird, wir brauchen sie in diesem Jahr ganz besonders – als Zusage,dass Leben sein wird, dass wir in allen Einschränkungen und Veränderungen unserer Gegenwart eine Zukunft haben, in die Gott mit uns geht. In diesem Kind teilt Gott unser Schicksal, unser Leben.
So wird dieses Kind in der Krippe zum Zufluchtsort, zu einem Hort der Stärkung, von dem aus wir neue Kraft und Zuversicht für unser Leben gewinnen können.
Solcherlei Erfahrungen auf dem Weg durch die Advents- und Weihnachtszeit, auch im Zugehen auf das neue Jahr, wünsche ich Ihnen allen.
Ihr Pfarrer Markus Müsebeck